Ein Ereignis der besonderen Art feierte das BG/BRG Fürstenfeld im Rahmen des Landeswettbewerbs der Österr. Chemieolympiade - 25 Jahre Chemieolympiade am BG/BRG Fürstenfeld. Das BG/BRG lud den national und international bekannten Experimentalchemiker Dr. Viktor Obendrauf zur Jubiläumsfeier in die Stadthalle Fürstenfeld. Dr. Obendrauf ist mehrfacher Preisträger und erhielt u.a. 1999 den Viktor-Strohmayerpreis vom GDCH, Fachgruppe Chemieunterricht, 2001 den Pädagogenpreis des Fachverbandes der chemischen Industrie Österreichs und dem Verein der Chemielehrer Österreichs und 2005 den Wolfgang Flad-Preis der GDCH.

Anstelle der üblichen Festreden von Politikern, Pädagogen und Naturwissenschaftlern gab Dr. Viktor Obendrauf eine "Lehrstunde" zum Besten. Nachhilfe in den Naturwissenschaften für den Einen, Ergänzung des Wissens für den Anderen. Folgende 6 (Realschulstraße 6) kulturhistorische Meilensteine der Menschheitsgeschichte wurden chemisch und multimedial aufbereitet und mit eindrucksvollen Experimenten mehr als nur aufgelockert:

Meilenstein 1:
Chemische Funken von Pyrit und Silex = Feuerstein (Steinzeit), dann Feuerstahl und Feuerstein bzw Cereisen und Reibrad

Meilenstein 2:
Aktivierungsenergie durch Kompressionswärme ("Diesel")

Meilenstein 3:
Döbereiner Feuerzeug (um 1823)

Meilenstein 4:
Entdeckung von Chlorat durch Berthollet (1786), in Kombination mit Antimonsulfid (um 1827)

Meilenstein 5:
Entdeckung des weißen Phosphors (um 1670), kombiniert mit Chlorat um 1831, Separierung des Phosphors aus den Zündköpfen in die Reibfläche führte um 1850 zur Entwicklung der Sicherheitszündhölzer

Meilenstein 6:
Piezozünder

Geladen waren neben den Chemieolympioniken und den Ehrengästen zur Chemieolympiade auch die SchülerInnen der 4.Klassen des BG/BRG. Insgesamt mehr als 200 Menschen wohnten dem "Ereignis besonderer Art" bei und waren begeistert.

1979 erstmals an der Schule von Mag. Fritz Knall durchgeführt, exisiteren die Vorbereitungskurse (mit zwei kurzen Unterbrechungen 1980/81 und 2004/05) nun schon das 25.Jahr am BG/BRG Fürstenfeld. Bereits seit 1974 besteht diese Art der Interessens- und Begabungsförderung in den Naturwissenschaften allgemein und in der Chemie im Besonderen. Das rege Interesse der Schüler (mehr als 40 Nachwuchschemiker pro Schuljahr), die großartigen Erfolge (mehr als 40 Medaillen auf nationaler und internationaler Ebene) und die große Anzahl der Studenten der Chemie und verwandter Naturwissenschaften zeigen, dass die Arbeit in Fürstenfeld auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Bleibt nur zu hoffen, dass diese "unverbindlichen" Übungen nicht dem Sparstift zum Opfer fallen.

Sieger wurde wie im Vorjahr der Köflacher Florian Langmann vor Christoph Holzer vom BG/BRG Leibnitz. Diese beiden vertreten neben dem Köflacher Florian Raffler die Steiermark bei der 32.Bundeschemieolympiade in Baden bei Wien, die vom 6. bis 22.Juni 2006 stattfindet. Vielleicht ist ja einer der drei bei den vier Besten von Baden dabei, die Österreich von 2. bis 11.Juli bei der Internationalen Chemieolympiade in Gyeongsan (Korea) vertreten - die Chancen stehen gut!

Die Sieger des Landeswettbewerbs

Ausgezeichnete Plätzeauch für die Fürstenfelder: Bronzemedaillen gingen an Marc Zechmeister (6.Klasse, 10.Rang, Bester seiner "Altersklasse") und Stefan Andronache (8.Klasse, 13.Rang). Knnapp verfehlt hat die Medaillenränge unser Newcomer Andreas Jeindl (4.Klasse, 20.Rang). Er ließ mit seiner Leistung aber viele seiner Mitstreiter aus den 5. bis 8.Klassen hinter sich.

Die genauen Ergebnisse finden Sie in der folgenden PDF-Datei: Die Ergebnisse im Überblick